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Wilere

Das oberste Wohnhaus wurde vor 1500 erbaut, ist also ein sogenanntes «Heidehüs». Von dieser Art spätmittelalterlicher Häuser findet man im inneren Binntal noch ein weiteres, das in Ze Binne steht. Das einzige Steinhaus, ein Klebmauerhaus, wurde 1669 im Auftrag des Binner Pfarrers Petrus Karlen erbaut. Seine Stirn- und seine Traufseite sind dich ummauert. Es setzt einen ungewohnten südlichen Akzent. Die zum steilen Abhang gegen die Binna quer stehende Pfarrkirche vermittelt den Eindruck, als würde sie die treppenartig niedersteigende Siedlung stützen.

Diese Pfarrkirche des hl. Erzengels Michael wurde wohl 1561 - 1565 erbaut. Dabei wurden auch Teile des früheren Gotteshauses verwendet, worauf ein um 1300 entstandes, fragmentarisch erhaltenes Fresko mit Darstellung der Nikopoia hinweist. Den barocken Charakter erhielt das Innere durch die Einwölbung von Chor und Schiff um 1678. Nach verschiedenen Renovationen wurde 1958 - 1963 eine Gesamtrestaurierung unter Aufsicht der eidgenössischen Denkmalpflege durchgeführ, wobei auch die 1960 entstandenen Erdbebenschäden behoben wurden. Der 1767 von Peter Lagger aus Reckingen geschnitzte Hochaltar ist das einzige ihm gesichert zuzuschreibende Altarwerk. In der drehbaren Mittelnische steht vorn der Erzengel Michael und hinten eine Marienstatue. Ein zum Kirchenschatz gehörendes 55,5 cm hohes, vergoldetes Votragekreuz aus bearbeitetem Bergkristall und Messing wurde 1821 in Mailand im Stil Louis XVI wieder hergestellt. Dazu konnten die wiedergefundenen Kristalle des 1819 gestohlenen Kristallkreuzes verwendet werden.

Der angegliederte Friedhof mit seinen blumengeschmückten Gräbern lädt zu besinnlichem Verweilen ein. Auf dem Bänklein in der Sakristeiecke kann man über die Herkunft der verschiedenen, auf den schlichten Holzkreuzen stehenden Geschlechtsnamen der verstorbenen Talbewohner nachsinnen und die herrliche Aussicht auf Schmidigehischere geniessen.