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Der Bozen

Das Bozenhirni

Tunnelbozen

In den Anfangsjahren des 1964 erbauten Binntal-Tunnels war das Befahren desselben vor allem im Winter eine abenteuerliche Angelegenheit. Keine Beleuchtung, schlechte Fahrbahn, herunterhängende grosse Eiszapfen, Schlaglöcher . . . all das erinnerte sehr an eine Geisterfahrt. Aus dieser Situation heraus kamen ein paar Binner auf die Idee, einer neu gegründeten Fastnachtsgruppe den Namen Tunnelbozen zu geben. Erste Kontakte hierzu wurde im Jahr 1975 geschlossen. Nach 3-jährigem Stillschweigen in der Tunnelkathedrale von Binn wurden am 11. Januar 1978 um 20:30 h, natürlich nach einem reichlichen Mahl, schliesslich die Tunnelbozen gegründet. Zum Oberbozen wurde Strahler-Toni gewählt, zum Unnerbozen Mäni Bieri, Säckelmeister Schmid Häischi und Griffelfigger Imhof Kari. Z’Schmitter Päuli wurde zum Chellenschwinger ernannt und Xili Walker zum Glatzeschmücker. Die Tunnelbozen waren nun gegründet. Kurz darauf stellte man fest, dass es mit sechs Mitgliedern schlecht geht, da es bei Abstimmungen und Wahlen vielfach zu einem Gleichstand kam. Daher musste ein weiterer Bozen gefunden werden. Man machte sich auf die Suche in den Restaurants und fand nach langem Suchen den siebten Bozen in der Person von Schnitzer Adolf Imhof.

 

 

Anfänglich traten die Bozen vor allem in der Fastnachtszeit aus dem Tunnel ans Tageslicht. Es wurden Maskentreiben und auch Maschgirennen organisiert. Die Mitgliederzahl wurde eim Verlaufe der Zeit auf elf erweitert.

Seitdem der Tunnel eine beleuchtungsähnliche Installation aufweist, haben sich die Bozen ein wenig an das Licht gewöhnt und treten nun auch im Sommer und am Tag in Erscheinung. Ihre Hauptaufgabe sehen die Bozen heute vor allem darin, den Kontakt unter der Bevölkerung im Allgemeinen und die Kameradschaft unter den Bozen im Speziellen zu fördern. So sorgen sie beispielsweise dafür, dass jeweils am ersten August Kind und Kegel sich an Wurst- und Raclettestand auf dem Dorfplatz verpflegen kann.

 

 

Am Fronleichnamsfest veranstalten die Bozen ein familiäres Beisammensein auf dem Giessersand. Auch hier konnte jedermann sich verpflegen und anschliessend nach eigenem Ermessen einen Batzen in die bereitgestellte „Tschifra“ legen. Allfällige finanzielle Erträge kommen einer wohltätigen Institution zu. Gewiss eine gute Sache! Ausserdem können die eifrigen Prozessionsteilnehmer an diesem Tag den Kochherd zu Hause ruhen lassen.